Titel: Das Weingut - in stürmischen Zeiten
Autor: Marie Lacrosse
Verlag: goldmann
Erstveröffentlichung: 23. Juli 2018
Seiten: 672
Format: paperback
ISBN: 978-3-442-20554-7
Preis : 13€ [D]
Klappentext
Weißenburg im Elsass im Jahr 1870: Die junge Waise Irene kommt als Dienstmädchen in das Herrenhaus des reichen Weinhändlers Wilhelm Gerban. Dessen Sohn Franz glaubt an die Ideale der französischen Revolution, wofür sein Vater wenig Verständnis hat. Als Irene auf Franz trifft, verlieben die beiden sich leidenschaftlich ineinander. Doch nicht nur Standesschranken und familiäre Intrigen stehen ihrer Beziehung im Wege. Auch am europäischen Horizont ziehen dunkle Wolken auf: Ein furchtbarer Krieg bricht aus. Gegen alle Widerstände kämpfen die beiden jungen Leute um ihr Glück. Bis das Schicksal unbarmherzig zuschlägt ...
Meine Meinung
Ich bin durch Zufall auf diesen Buch gestoßen wusste aber gleich, dass ich es lesen möchte. Zum einen schon, weil solche Bücher genau meins sind und zum anderen wegen der Region in der es spielt.
Ich bin zwar nicht im Elsass groß geworden, jedoch waren wir, sowohl mit dem Zug, als auch mit dem Auto, in maximal 30 Minuten im Elsass. Und auch Speyer, der Ort, wo das Waisenmädchen Irene im
Kloster lebt, ist mir bekannt. Denn dort habe ich Abi gemacht. Daher war klar - muss gelesen werden. Die Zeit in der das ganze spielt 1870/1871 hingegen war etwas, was mir recht neu war. Zwar
lese ich viele historische Romane aber diese Zeit war mir bisher jedoch fremd. Ich wusste natürlich aus dem Geschichtsunterricht, dass es diesen Krieg damals gab, jedoch nicht weswegen. Daher
fand ich es in der Hinsicht auch noch spannend, dieses Buch zu lesen. Natürlich ist man danach kein Experte in Sachen deutsch-französischer Krieg, aber ein wenig Ahnung hat man, da es schon
einige politische Informationen gibt und auch historische Personen Ihren Auftritt haben.
Die Handlung mochte ich sehr sehr gerne! Die Charaktere waren echt gut ausgearbeitet und man konnte sich ein Bild, eine Vorstellung von Ihnen machen. Natürlich war vieles "konzipiert". Aber das
Rad lässt sich eben nicht neu erfinden. So gab es schon einige Klischees, die erfüllt wurden. Sei es die rachsüchtige und hinterhältige, fiese Schwester oder der hübsche, charmante, junge Herr.
Aber trotz all dieser Klischees, gab es auch "Überraschungen", was die Charaktere angeht. Sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Und, wie überall, gab es auch den Bösewicht. Den bösen
Mann, der intrigiert und Menschen ins Verderben stürzt. Und so sehr mich solche Menschen wütend machen, da ich derartiges Verhalten einfach nicht nachvollziehen kann, so sehr gehören Sie eben
auch dazu. Ich weiß schließlich, auf was ich mich bei solchen Büchern einlasse. Und zu der damaligen Zeit war es halt auch super einfach, zu intrigieren. Und irgendwie gehört es ja auch ein wenig
dazu. Lügen, Intrigen und Geheimnisse. Ohne würde mir schon etwas fehlen. Ich mochte "Das Weingut" wirklich sehr gerne. Mit (fast) all seinen Bewohnern und auch jenen, die dort nicht wohnten aber
eine Rolle spielte. Die Gegend war toll beschrieben und die Charaktere sehr individuell. Obwohl ich von Anfang an so meine Vermutungen hatte, was die Verhältnisse und späteren Probleme anging,
gab es immer mal auch wieder Überraschungen. Zudem war der Schreibstil sehr sehr angenehm und ich flog nur so durch die Seiten. Mein einziger Kritikpunkt ist hier der geschichtliche Hintergrund
bzw. das Fehlen einiger Informationen/Erklärungen. Ich hätte mir eine kurze Erklärung gewünscht, wer genau nun wer ist. Denn damals gab es eben nicht "die Deutschen" und "die Franzosen". Daher
wusste ich nicht immer genau, auf wessen Seite die Bayern oder die Preußen oder sonstwer gehörte. Dies ist nur mein persönliches Empfinden. Denn zur Handlung hätte das Wissen wenig beigetragen
bzw. es hätte ja nichts geändert. Es war trotzdem alles super verständlich! Jetzt freue ich mich riesig auf Band 2 und 3 und bin wahnsinnig gespannt, wie es mit Irene, Franz, Pauline und dem
Weingut weitergeht.
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