[Rezension] Spinster Girls - Was ist schon normal?

Titel: Spinster Girls - Was ist schon normal?

Autor: Holly Bourne

Verlag: dtv

Erstveröffentlichung:  20. Juli 2018

Seiten: 416

Format: Taschenbuch

ISBN: 978-3-423-71797-7

Preis:  12,95 € [D]

 

 

Klappentext

Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!

Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?

 

Meine Meinung

Da ich schon lange vor Erscheinen durch instagram auf dieses Buch aufmerksam wurde, musste ich einfach mein Glück bei der vorableserunde versuchen - mit Erfolg!

Sobald ich das Buch im Briefkasten hatte, musste ich es sofort lesen und habe es auch in einem Rutsch durchgehabt, da es sich super lesen lies und auch ein sehr interessantes Thema behandelt. Oder eher gesagt zwei Themen. Im Grunde sind es noch mehr. Aber zwei davon stehen im Mittelpunkt der Handlung.

Zum einen, und damit wird das Buch auch angeworben, dreht sich sehr viel um Feminismus und diese Problematik in der heutigen Zeit. Das zweite, wichtige Thema, welches behandelt wird, sind psychische Erkrankungen. Ich möchte hier nicht genauer sagen, welche. Das sollt Ihr selbst lesen. Mir persönlich hat es "gefallen", dass es mal um eine andere Erkrankung ging. So viel soll gesagt sein. Die meisten Jugendbücher beschäftigen sich im Großen und Ganzen mit Depressionen - "Spinster Girls" nicht. Fand ich sehr gut und auch wichtig. Es gibt so viele psychische Erkrankungen. Und wir müssen auf alle Aufmerksam machen. Bei allen muss gezeigt werden, dass sie nicht "einfach so" geheilt werden können, sondern dass es ein jahrelanger, wenn nicht sogar lebenslanger Prozess ist, der durchlaufen werden muss.

Das zweite, und in meinen Augen größere Thema, ist "Feminismus". Zuerst war ich ein wenig skeptisch, da die Charaktere gerade erst 18 Jahre alt sind und ich es von mir kannte, und anderen Geschlechtsgenossinnen, dass mich da andere Themen interessierten. Und ich selbst habe es damals auch nicht wahrgenommen, dass Frauen aufgrund Ihres Geschlechts anders behandelt werden bzw. habe es selbst nicht erlebt. Ich war nie ein "Mädchen Mädchen". Ich habe schon immer mit Jungs gespielt und gekabbelt. Auch im sexuellen Bereich, war ich kein typischer Teenie. Daher kam ich mit all dem nie wirklich in Kontakt. Ob das nun gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage. Mir persönlich hat es nicht geschadet. Zum Glück, muss ich sagen, habe ich es in meinen 26 Jahren noch nicht erlebt, dass ich sexuelle belästigt oder diskriminiert wurde. Ich weiß, dass ich mich da wirklich glücklich schätzen kann. Natürlich gab es die ein oder andere Situation aber nie etwas wirklich, mich, belastendes. Umso wichtiger ist es, dass Frauen, denen so etwas widerfuhr, laut werden und auch wir "anderen" müssen laut werden. Und genau diese Aufgabe übernimmt das Buch. Um auf den Anfang meiner Rezension zurückzukommen. Die 18jährigen Protagonistinnen machen sich sehr viele Gedanken über das Thema und gründen den Club der "Spinster Girls" - wovon es so viele mehr geben sollte! - und besprechen dort Dinge, die sie beschäftigen. Es werden eine Vielzahl von Problemen unserer Gesellschaft angesprochen. Einige davon waren mir bekannt. zumal ich seit einigen Jahren sehr interessiert bin an diesem Thema, andere waren neu für mich und haben mich erschüttert. Und genau deshalb ist dieses Buch so wichtig. Es klärt auf. Deckt auf. Regt zum Denken an. Und trotz meiner anfänglichen Skepsis bezüglich des Alters ist genau das das, was ich im Nachhinein sehr positiv finde. Man muss so früh wie möglich anfangen, den Mädchen dieser Welt beizubringen, Ihre Stimmen zu erheben und Ihre Rechte einzufordern. Und auch Jungs müssen dieses Buch lesen! Wir brauchen viel mehr Jungs (und natürlich Männer!) die sich mit diesem Thema auseinandersetzen, beschäftigen und es leben. 

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