[Rezension] Olga

 Titel: Olga

Autor:  Bernhard Schlink

Verlag: diogenes

Erstveröffentlichung: 01. Januar 2018

Seiten: 320

Format: Hardcover

ISBN: 978-3-257-07015-6 

Preis : 24€ [D]

 

 

Klappentext

Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von Größe und Macht verliert. Erst im Scheitern wird er mit der Realität konfrontiert – wie viele seines Volks und seiner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken, Briefen und einem großen Aufbegehren.

 

Meine Meinung

 

Wo fange ich hier nur an ... Zuerst einmal freut es mich riesig, dass ich Bücher des Diogenes Verlag lesen und rezensieren darf. Für mich ist das ein Verlag mit den besten und literarischsten Büchern. Daher ist es eine wirkliche Ehre, dass Wert auf meine Meinung gelegt wird. Zudem passt es auch noch sehr gut zu meinem Vorhaben in Sachen "Leseverhalten" in diesem Jahr. Ich möchte ja mehr "Literatur" lesen. Klar, ab und an auch mal "seichteres". Aber im Großen und Ganzen aber genau solche Bücher wie "Olga". Bücher, die einen auf ganz zarte und vorsichtige Art anpacken und ganz lange nicht mehr loslassen. Bücher, die es schaffen, ganz leise laut zu sein. Die eine so feine Sprache haben aber doch klar und deutlich damit aufzeigen, was gemeint ist.
Bei "Olga" spürte ich all diese Gefühle, die ich von einem Buch erwarte. Liebe, Verlangen, Leid und Schmerz, Verwunderung, Drama aber auch Hoffnung und Licht, Leben. Schlink schafft es mit seiner Sprache all das im Leser hervorzurufen. Teilweise alles auf einmal im gleichen Satz. Ich mochte "Der Vorleser" von Ihm schon wirklich gerne. Jedoch muss ich ganz ehrlich sagen, dass mir "Olga" fast sogar besser gefallen hat. Auf jeden Fall ist es eines meiner absoluten Jahreshighlights und ich bin so unendlich froh, dass ich es endlich gelesen habe. Denn ich schleiche schon extrem lange um dieses Buch. Denn angesprochen hat mich der Klappentext von Anfang an. Und doch hat es 21 Monate gedauert, bis ich mich an diesen Schatz rangewagt habe. 

Ich mochte sehr, dass der Autor es schafft, den Leser zu überraschen. Nein. Nicht "dass" sondern "wie". Es gibt Wendungen und Geschehnisse, die man so nicht erwartet hätte. Die man so nicht gedacht hätte. Man "lernt" Charaktere kennen und am Ende sind es doch ganz andere. Schlink schafft es, auf 320 Seiten gute 1oo Jahre zu umreißen. 1oo Jahre und so viele Leben, Schicksalsschläge und Menschen. 

        Was ich ganz besonders toll fand, war der Schreibstil des ersten Teiles. Es wurde über "sie" erzählt. Ihr Leben. Man weiß zu Beginn gar nicht, um wen genau es da geht. Wie alt ist sie? Wie heißt sie? Diese beiden Informationen bekommt man erst sehr spät. Und so überlegt und rätselt man. Man versucht Schlüsse zu ziehen und Zusammenhänge zu erkennen. 

Hach ja ... was ein wunderbares Buch. Ich konnte es gar nicht wirklich aus der Hand legen und hatte es in ca. 4 oder 5 Sitzungen beendet. Denn es liest sich so gut einfach am Stück weg! Eine absolute Leseempfehlung an Menschen, die gerne gute Literatur lesen und überrascht werden wollen.

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