[rezension] schloss aus glas

Titel: Schloss aus Glas (Filmausgabe)

Autor: Jeanette Walls

Verlag: Diana 

Erstveröffentlichung:  21. August 2017

Seiten: 400 

Format: Taschenbuch 

ISBN: 978-3-453-35968-0

Preis: 9,99 € [D]

 

 

Klappentext

Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr.

Jeannette Walls berichtet ohne Larmoyanz von ihrer ungewöhnlichen Kindheit in einer Familie, die man sich verrückter nicht vorstellen kann.

 

Meine Meinung

Ich wurde durch die Instagram Story von Karla Paul auf dieses Buch aufmerksam und habe es dann auf dem Bloggerportal angefragt, da ich es vom Klappentext her super spannend fand.  

Obwohl ich prinzipiell keine Filmausgaben bei Büchern mag, muss ich sagen, dass ich die echt schön finde. 

Ich habe das Buch schon recht früh nachdem ich es bekommen habe angefangen zu lesen. Allerdings nicht sehr weit und auch nicht wirklich intensiv, da es irgendwie nicht an mich rankam. Nachdem ich ein paar Wochen pausiert hatte, habe ich es weitergelesen und dieses Mal am Stück und auch gerne.

Das Buch ist sehr berührend und auch krass. Es ist der Wahnsinn zu lesen, wie die Eltern von Jeanette und ihren Geschwistern ihre Kinder behandeln, welches Leben sie ihnen zumuten und was sie ihnen damit antun. Ich war so oft schockiert, wenn ich gelesen habe, was damals geschah. Auch fand ich den sehr distanzierten und komplett wertfreien Schreibstil der Autorin unglaublich. Ich meine, das Ganze ist autobiographisch und trotzdem verurteilt sie ihre Eltern nicht. Wertet das, was sie getan haben, nicht einmal negativ. Sie lässt den Leser an ihrer Vergangenheit teilhaben, ohne, dass der Leser weiß, was sie darüber denkt, fühlt und wie es Einfluss auf ihr Leben genommen hat.

Es ist so bewundernswert, welchen Weg Walls gegangen ist, nachdem sie so eine Kindheit hatte, ohne Wärme, Nähe und Fürsorge. Umso mehr beeindruckt es mich, mit welcher Stärke und welchem Willen sie ihren Weg gegangen und ihrer Familie entkommen ist. 

 

Ich möchte jetzt auf jeden Fall noch den Film schauen, da ich von der Schauspielerwahl sehr begeistert bin. Zudem interessiert es mich, wie das umgesetzt wurde und ob über den Film eventuell mehr Emotionen als nur Unglauben und Schock in mir ausgelöst werden.

 

Ich kann euch das Buch auf jeden Fall empfehlen. Obwohl es sehr emotionslos und distanziert geschrieben ist, ist es keine leichte Kost. Auch sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass es sich hier um eine wahre Begebenheit handelt und keinesfalls um einen fiktiven Roman. 

 

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