[rezension] wintersterne

Titel: Wintersterne

Autor: Isabelle Broom

Verlag: Diana 

Erstveröffentlichung:  09. Oktober 2017

Seiten: 448 Seiten

Format: Taschenbuch 

ISBN: 978-3-453-35910-9

Preis: 9,99 € [D]

 

 

Klappentext

Eine Reise ins magische, verschneite Prag: Für Megan, Hope und Sophie ist das die perfekte Gelegenheit, um vor ihren Problemen wegzulaufen. Sie lernen sich in einer Hotelbar kennen, und obwohl die drei Frauen völlig unterschiedlich sind, verstehen sie sich auf Anhieb. Gemeinschaftliche Streifzüge durch die winterlich verzauberte Stadt konfrontieren sie mit ihrer Vergangenheit und führen sie zu besonderen Begegnungen. Und vor allem zu sich selbst.

 

Meine Meinung

Auf das Buch gestoßen bin ich beim Stöbern auf der Seite des Bloggerportals, als ich nach Weihnachts- bzw. Winterbüchern gesucht habe. Da mich das Cover sofort angesprochen hat, las ich mir den Klappentext durch. Als auch dieser mir sehr gefiel, habe ich das Buch angefragt und es wurde mir dann auch freundlicherweise zur Verfügung gestellt, worüber ich mich sehr gefreut habe, da mir das Buch wirklich gut gefallen hat. Ich war schon davon begeistert, als ich in der Beschreibung las, dass es in Prag spielt. Einer Stadt, der ich vor über 15 Jahren auch schon mal einen Besuch abgestattet habe und welche ich unbedingt wieder sehen will. Erst recht,nach der Lektüre des Buches. Man kann sich gar nicht nicht in die Stadt und seine Bewohner verlieben. Denn die Autorin schreibt so detailgetreu und leidenschaftlich, dass man manchmal vergisst, dass man im grauen Deutschland und nicht im verschneiten Prag ist. Der Schreibstil allgemein hat mir auch sehr gut gefallen. Er war einfach, schön und umhüllend, ohne einfach und langweilig zu sein. Man flog geradezu durch die Seiten und hat mitgefiebert, mitgelacht und des öfteren auch mal geweint. So ging es zumindest mir. Denn auch die Charaktere waren richtig echt und griffig. Zwar hatte ich manchmal meine Probleme mit den Protagonistinnen, da mir ihre Wesen und Gedanken manchmal etwas fremd waren und auf die Nerven gingen, aber alles in allem muss man sagen, dass wir Frauen eben manchmal so sind. Womit ich jedoch wirklich etwas meine Probleme hatte, war ein Gefühl,dass ich beim lesen oftmals hatte. Und zwar das, dass die Autorin nicht so recht wusste, welche Ansichten in Sachen "Beziehung", "Gleichberechtigung" und "Selbstständigkeit" sowie "Feminismus" die Frauen haben sollten. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass jede Frau für eine stereotype Einstellung stand und sich aber im Laufe der Geschichte wandelt. An sich finde ich das nicht unbedingt schlecht. Aber es war mir etwas zu konzipiert. Das ist auch der Grund, wieso das Buch von mir keine 5 Sterne bekam sondern 4. 

 

Jedoch hat mir die Geschichte, abgesehen davon, wirklich sehr gut gefallen. Ich fand die Themen klasse und die Schicksale der Frauen sehr interessant. Ich habe die ganze Zeit überlegt, was wohl dahintersteckt. Was passiert ist, was sie nicht sagen. Und je näher das Ende kam, desto größer wurden meine Befürchtungen. Bei einer hatte ich recht, bei der anderen lag ich total daneben. Aber das macht für mich ein gutes Buch aus. Das Miträtseln und wenn es nicht offensichtlich ist, woraus es hinausläuft. 

 

Im Nachhinein muss ich sagen,dass es mir dieses Mal doch schwer fällt, über das Buch zu reden. Denn es war stellenweise wirklich emotional und hatte mich gefangen. Auch lässt es sich nicht wirklich in eine Spate, ein Genre einteilen. Es ist viel mehr als ein Liebesroman. Aber "nur" Roman zu sagen würde sich auch nicht richtig anfühlen. Es ist irgendwie eine Reise, da man auch über sich selbst nachdenkt. Über sein Leben, seine Ziele, Wünsche, Träume und Hoffnungen. Und obwohl das Buch ein, für mich, wunderschönes Ende hat, hat es doch kein klassisches HappyEnd. Das hat mir persönlich auch noch sehr gut gefallen.

 

Nachdem ich das Buch beendet hatte, habe ich mich gefragt, was denn der Titel "Wintersterne", eigentlich mit dem Buch zu tun hat und habe dann vorne mal geschaut, wie denn der Originaltitel ist. Und ... er passt so so gut! Ich frage mich immer wieder, wieso Verlage die Titel teilweise so arg ändern?! Vielleicht hätte der Originaltitel nicht deutlich gemacht, dass es sich um ein Winterbuch handelt. Ich weiß es nicht. Schade ist es aber auf jeden Fall.

 

Empfehlen kann ich das Buch nur jedem, der literarisch gerne Reisen unternimmt und sich auch gerne wegträumt. Denn trotz aller Emotionalität ist das Buch ein richtiges Wohlfühlbuch für das nasskalte und graue Wetter. Also, zieht Euch Kuschelsocken und einen dicken Pulli an, kuschelt Euch in eine Decke, genießt einen warmen Tee, Kakao oder Glühwein, ein paar Naschereien und verschwindet ins Prag der Vorweihnachtszeit.

 

 

♥♥♥

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0