interview mit benne schröder

hallo, meine lieben.

heute kommt eines meiner kleinen bzw. großen messehighlights auf meinen blog. wer meine beiträge immer schön fleißig liest, der weiß, dass ich schon öfter auf die facebook - aktion von benne schroeder zu seinem zweiten buch, welches am 24.11.2017 bei lyx erscheinen wird, aufmerksamk gemacht habe. als dank dafür bot mir der autor ein interview mit sich auf der buchmesse an. und damit begannen meine messe-planungen. denn vorher stand es eigentlich nicht zur debatte, dass ich zur messe fahren werde - ihr kennt das. das geld, die entfernung, die arbeit. aber da dachte ich mir dann: "so eine chance bekommst du vielleicht nie wieder!". also beantragte ich meine presseakkreditierung, sehr mutig dafür, dass mein blog total neu ist, und suchte im internet nach zügen, die mich morgens nach frankfurt und abends wieder nach gera brachten. doch irgendwie lies mich die idee "buchmesse" nicht mehr los und ich überlegte länger zu bleiben. als dann meine akkreditierung kam, überlegte ich hin und her, wie ich es machen kann, mehr als nur einen tag dort zu sein. ich gab auf der arbeit also an, dass ich freitag und samstag frei bräuchte und bekam es genehmigt. ich telefonierte mit meiner tante, welche in der nähe von frankfurt lebt, ob ich von donnerstag bis montag bei ihnen wohnen dürfte und sie sagten ja. bisher war also alles perfekt. die züge fuhren auch ganz gut und durch den sparpreis und die aktion von toffifee (ab 49€ einkaufswert gibt es 15€ rabatt) war also auch die fahrt gesichert. und da ich den besten freund der welt habe, war auch die frage "wie finanziere ich mir die messe aufenthalte?" geklärt. für mich ging es nun also freitag, samstag und sonntag zur messe =) bevor ich mich hier aber noch mehr in ausführungen darüber verliere wie wann und warum ich zur messe kam, was ja noch in meinem messebericht zu lesen sein wird, soll es hier um mein treffen und interview mit benne schroeder gehen.

 

eigentlich wollte ich sein buch vor der messe lesen, um mit ihm darüber reden zu können. doch leider hatte mich die leseflaute so stark im griff, dass ich es nur bis s.96 geschafft habe. und ich bin benne sehr dankbar, dass er sich trotzdem die zeit für mich genommen hat. denn alleine schon nach den  96 seiten bin ich mir sicher, dass mich das buch gar nicht enttäuschen kann! aber auch um das buch soll es nicht gehen. denn meine rezension könnt ihr HIER lesen.

 

 

ich war also am sonntag, 15.10, um 12 uhr verabredet. "komm zum info schalter von lübbe und frag nach mir. du wirst dann in die lounge gelassen!" mal ganz ehrlich - wer käme sich da nicht wichtig vor? ich ging also pünktlich hin und war etwas aufgeregt. jedoch nicht so, wie ich es erwartet hatte und im vergleich zu anderen, weniger wichtigen situationen. ich weiß nicht woran es lag. ich bin sonst wirklich ein sehr nervöser mensch. vielleicht daran, dass ich vorher guten zuspruch bekam, dass ich meine fragen gut fand, dass eine freundin dabei war oder einfach, weil ich benne schon über seinen social media kanal bei instagram super sympathisch fand. wer ihm folgt, der weiß was ich meine. er kommt immer total locker, offen und lustig rüber. eine "richtig coole socke" also. nun gut. ich ging also zum infoschalter und fragte nach ihm. als ich so in die lounge spitzelte, sah ich ihn auch. riesengroß (ich selbst bin nur 1.61m, für mich ist also fast jeder groß. aber er hat bestimmt seine 1.90m) und recht "mürrisch" dreinblickend. und schwups, war ich etwas verunsichert. als mich dann jedoch die nette dame von lübbe zu ihm geführt hat, verschwand der mürrische gesichtsaudruck und ein lächeln erschien an seiner stelle. puuuh ... dachte ich mir. noch mal glück gehabt. wir gaben uns gleich die hand und gingen auch direkt ins gespräch. die ersten 1/2 minuten mussten wir stehen, da noch das bloggerfrühstück stattfand. jedoch war das gar nicht so verkehrt, um schonmal zu reden. darüber, dass es mir leidtat, sein buch noch nicht gelesen zu haben und darüber, dass er das kennt. so wurde dann der bogen zu kerstin gier, übrigens eine seiner lieblingsautoren, und ihren büchern geschlagen. das gespräch ging auch noch eine weile weiter, als wir schon am tisch saßen. ganz der weltgewandte autor fragte er, ob es was zu trinken sein dürfe. die gunst der stunde nutzend sagte ich natürlich nicht nein zu einem glas sekt. wir stießen an und das interview konnte starten.

 

 

zuerst einmal möchte ich sagen, dass benne wirklich ganz genau so ist, wie er auf instagram rüber kommt. super lieb und sympahtisch. offen und lustig. ich fand das ganze gespräch so super angenehm und habe mich sehr wohlgefühlt. es war kein "ich bin der autor und du nur ein mickriger blogger". nein, wir waren auf einer stufe und es war mehr ein gespräch als ein interview. ich kann mir richtig gut vorstellen, mit ihm in bars zu gehen und ewig lang zu quatschen. es hatte mir richtig richtig gut gefallen. da ich am anfang dachte, dass ich 15 minuten zeit habe für das interview, war ich am ende dann doch etwas erstaunt, als ich sah, dass wir fast 4o minuten geredet hatten. ein voller erfolg also. zwar kann ich nur für mich sprechen, aber ich muss sagen, dass es für mich nicht den eindruck gemacht hat, als hätte der autor sich unwohl gefühlt. von daher würde ich sagen, es war ein voller erfolg auf beiden seiten. für mich jedoch eventuell ein bisschen wichtiger und aufregender, da es mein erstes interview war.

 

so. nun habe ich aber genug geredet. kommen wir endlich zu dem teil, weswegen ihr diesen beitrag hier lest - das interview.

ich hatte mir im vorfeld schon 9 fragen notiert, die ich gerne stellen würde und diese etwas unterteilt. da wir richtig gut ins gespräch kamen, konnte ich alle fragen stellen und habe sogar noch mehr erfahren.

 

zuerst hatte mich das offensichtlichste interessiert. und zwar,

 

F: wie man als mann dazu kommt, ein buch aus der sicht einer frau zu schreiben und ob ihm das schwer fiel?

 

A: er selbst zähle frauenromane zu seinen liebsten büchern, sagte er mir, daher war es für ihn klar, dass er so ein buch schreiben müsse. auch die ich-perspektive sei die beste und persönlichste. daher fiel die entscheidung sehr schnell. natürlich fiel es ihm auch schwer, aus sicht einer frau zu schreiben, weshalb er einige frauen als berater hinzuzog. hauptsächlich freundinnen, die er dann fragen konnte "reagieren frauen so?", "wenn ein mann das und das sagt. wie antwortest du dann?", "denken frauen so?". und jede frau weiß die antworten. "nein. wir frauen denken noch um 50 ecken mehr". es ist also nicht nur dem autor sondern auch seinen beraterinnen zu verdanken, dass wir eine so authentische weibliche hauptperson und einen autor haben, der sich sehr gut in frauen einfühlen kann.

 

F: wie viel benne steckt in catalea morgenstern, der hauptprotagonistin?

 

A: "mehr als mir lieb ist.". catalea sei zynisch und sarkastisch, wie auch er. er selbst beschreibt sie als "monkisch" und trifft es damit ganz gut. er meinte, es sei nicht zu vermeiden, dass ein charakter die eigenen züge bekommt, wenn man so viel zeit mir ihm verbringt und ihm leben einhaucht, was einem bei genauerem nachdenken auch sehr plausibel erscheint. schließlich ist so ein buchcharackter auch jemand, mit dem man ja sehr sehr viel zeit verbringt und natürlich nimmt man da charakterzüge an bzw gibt sie ab. 

 

da es einige charaktere im buch gibt, die ein wenig schwieriger und unsympathischer sind, stellte sich mir die frage

 

 

 F: muss man seine charakter mögen?

A:  das nicht, sagte er, aber man würde ihre andersartigkeit schätzen und sie dadurch auch verstehen. zudem fiel es ihm fast leichter, einen unsympathischen charakter zu formen und schreiben, da er dort mehr freiraum hatte, da er nicht darauf achten müsse, den charakter so zu gestalten, dass man ihn leiden kann. zwar mache dies mehr spaß, da man auch seine eigene "dunkle seite" ein wenig zum vorschein bringen kann, jedoch sei hier die authentizität sehr wichtig, da ein charakter sonst schnell einfach nur "doof" erscheint. er brauch ecken und kanten, um dann, im verlauf des buches, verstanden werden zu können.

 

im zuge dieser frage kamen wir auch darauf, wie er sich die charaktere vorstellt und ich muss sagen, seine ausgewählten schauspieler und die kleidung passen perfekt. vielleicht haben wir ja glück und können das ganze bald auf der leinwand betrachten. ich würde mich in jedem fall sehr freuen. wen es interessiert, wen benne als catalea morgenstern und timur vargas sieht, der darf gerne auf seiner facebook seite vorbei schauen

 

natürlich hat es mich auch brennend interessiert, wie es dazu kam.

 

F: wie kam die idee für ein buch über die tochter des teufels?

A: er habe schon immer die idee im kopf gehabt, ein buch, eine geschichte zu schreiben, die in der hölle spielt, einen "ort", den er sehr spannend und faszinierend fand. vor allem, da er sich mit dem katholizismus auseinandergesetzt hatte und auch von seiner dunklen seite fasziniert war. bei der umsetzung im buch und bei fragen konnte er sich an eine freundin wenden, welche katholische theologie studierte. zudem besuchte er selbst ein halbes jahr lang vorlesungen der katholischen theologie.

 

F: wie ist es, einen verlag zu suchen und wie kam es zum lyx verlag?

A: er kannte den lyx verlag schon vor seinem imagewandel und habe damals schon gerne die vampirreihe (tot ledig sucht) geliebt und verschlungen und wollte selbst einen lustigen liebesroman schreiben, der in keine schublade dafür aber perfekt in den lyx verlag passt. was ihm auch gelang. besonders bewundernswert fand ich ja, dass er sich nur beim lyx verlag bewarb und auch direkt die zusage bekam. "ein schuss, ein treffer" ging mir sofort durch den kopf.

 

meine nächste frage, wie lange es von der idee bis zum fertigen buch dauerte, musste ich nicht stellen. wir kamen im gespräch darauf.

 

A: vor über 5/6 jahren habe die idee in seinem kopf form angenommen und dieses jahr war es dann endlich so weit und das buch lag in den buchhandlungen.

 

da mich selbst dieser ganze mystische und gläubige aspekt sehr fasziniert und interessiert, wollte ich natürlich mehr darüber wissen.

 

F: bist du gläubig?

 

A: er sei zwar getaufter katholik aber nicht im religiösen, christlichen sinne gläubig. zwar müsse es irgendetwas geben, aber was, das wisse er nicht.

 

im anschluss daran ergab sich natürlich die frage

F: wieso der teufel?

 

A: wäre er eine etage höher, zu gott, gegangen, wäre alles so weiß. er selbst sagte, dann müsste alles mit einer hohen und friedlichen stimme gesprochen werden. beim teufel wäre es spannender, böser. und zudem ist es auch ein recht neues thema und bietet so auch stoff für eine fortsetzung, für die er schon einige, sehr interessante, ideen im kopf hat. aber erst einmal bin ich selbst auf die fortsetzung nächsten monat gespannt.

 

da für mich die inhaltlichen bzw. die speziellen und allgemeinen fragen beantwortet waren, hatte ich noch 3 fragen, die mich persönlich interessierten und eher mit dem schaffensprozess zu tun hatten. zwei davon wurden ja schon beantwortet. die frage nach dem verlag und der dauer der entstehung. meine letzte aber war eine, die mir am herzen lag. da ich selbst probleme damit habe, wenn ich mich, einmal im jahr, an den pc setze und ein buch, eine geschichte schreiben will.

 

F: wie ist da mit den namen, der kleidung, der location? ist so etwas nebensache oder wichtig?

A: die größte qual sei für ihn die namensgebung gewesen. er müsse die namen fühlen und sie müssen zum charakter passen, auf ihn zugeschnitten sein. catalea bwp. sei der name einer orchideenart und passt perfekt zum charakter. wunderschön aber auch schwierig zu handhaben. da die charaktere italienische namen haben bzw. italiener sind, war es für ihn wichtig, alte und authentische namen zu finden. dafür ging er auf einen alten kriegsgefallenen friedhof und notierte sich die namen auf den grabsteinen und fand so die richtigen für seine charakter. auch die kleidung sei ihm sehr wichtig gewesen und er habe sich sehr intensiv mit designern beschäftigt, um das ganze möglichst authentisch zu halten. hier galt es im zuge der vorbereitungen sex and the city zu schauen, eine seiner lieblingsserien und zudem sehr inspirierend, wenn es um namhafte designer geht. und man muss zugeben - er hat seine sache sehr gut gemacht. teuflisch gut. auch bei den locations war er sehr genau. alle orte in der geschichte gibt es in echt und wurden von ihm besucht. er kannte sie vorher schon, jede kirche, und wusste viel über die orte, sodass er sie perfekt in die handlung einbauen konnte. zudem lies er sich die präsidenten suiten zweier namhafter hotels in köln zeigen, um seine eigene konstruieren zu können.

 

während des interviews, bzw. als es auf das ende zu ging, kam mir dann noch eine bzw. zwei fragen, die ich stellte,

 

F: hat der teufel einen namen und wen hat er zum vorbild?

A: nein, er habe keinen namen. luzifer oder der morgenstern. das seien die, die man kennt und die er hat. und zum thema vorbild. es sei nicht möglich, ein vorbild zu haben. wobei die betonung hier auf "ein" lag. da ich aber das buch noch nicht ganz gelesen habe, werde ich mir diese frage dann selbst beantworten, da benne mich nicht spoilern wollte. aber bei fragen stünde er mir gerne zur verfügung.

 

ich hatte es eingangs schon erwähnt, möchte es aber noch einmal sagen. es war ein ganz wunderbares und entspanntes interview. die atmosphäre war großartig und die sympathie zumindest von meiner seite groß. im anschluss nahm er sich noch zeit, mein buch zu signieren und ein photo mit mir zu machen und der abschied fiel mit einer umarmung super herzlich aus. es wurde gelacht, geredet und spekuliert. für mich war es weniger ein interview als ein gespräch und ich bin mir ganz sicher, dass man noch einiges von benne schroeder hören und natürlich lesen wird, worauf ich mich sehr freue.

zwar denkt man bei cover, titel und klappentext zuerst an einen liebesroman und auch ich hatte zu beginn angst, dass ich mit klischees bombadiert werde. aber die ideen sind großartig und die umsetzung noch besser. der autor hat viel recherchiert und genau das merkt man dem buch auch an. es hat unglaublich viel spaß gemacht, hinter die kulissen zu blicken und mehr zu erfahren. jetzt bin ich gespannt, wie das buch endet und wie es im zweiten band weiter geht und was mich, uns, in seinen anderen romanen erwarten wird.

 

ich hoffe, ihr hattet spaß beim dem interview und lust bekommen, das buch zu lesen. wenn ihr meine ausführliche meinung dazu lesen wollt, könnt ihr das gerne in meiner rezension 

da mir das interview mega spaß gemacht hat, hoffe ich natürlich, dass sich mir diese gelegenheit vielleicht noch öfter bieten wird. drückt mir die daumen ")

 

 

 

♥♥♥

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Madeline (Dienstag, 31 Oktober 2017 22:31)

    Hey meine Liebe
    Super toller Beitrag! � zwar wusste ich schon ein paar Brocken aber es im gesamten zu lesen mit allen Einzelheiten ist es natürlich noch viel besser ☺️ Und selbstverständlich drücke ich dir die Daumen :*

  • #2

    j125 (Sonntag, 03 Dezember 2017 13:05)

    Das klingt richtig toll.
    Mir würden ja keine Fragen einfallen, selbst wenn ich vorher zehn Jahre Zeit hätte, mich auf das Interview vorzubereiten. Mal ganz abgesehen davon, dass ich bei fremden Menschen eh kaum ein Wort rausbringe :D

    Ich finde das super spannend aus der Sicht des anderen Geschlechts zu schreiben. Deshalb interessiert mich auch das Buch "Big Rock" total. Es wird vermutlich nie so hundertprozentig passen, egal wieviele BeraterInnen man hat, aber das muss ja auch gar nicht sein. Jeder Mensch tickt anders und daher wundert man sich als Frau ja manchmal auch darüber wie eine Frau über eine andere Frau so schreiben kann.

    "Monkisch" klingt super. Macht mich neugierig.

    Namen finde ich persönlich auch sehr wichtig. Klar, durch die Globalisierung, Internet bla bla wird alles internationaler, aber wenn in einem Buch das in den Texas spielt die Charaktere Karl, Gustav, Lieselotte und Heike heißen, würde ich mich wundern. Umgekehrt gilt das gleiche. Wenn in einem in Deutschland spielenden Buch alle Namen amerikanisch sind, würde mich das auch stören. Natürlich kann es in einer Gruppe Matts und Tylers und Brittanys geben. Aber wenn alle so heißen... gefällt mir persönlich nicht.

    Es freut mich sehr, dass du so ein tolles Erlebnis hattest ♥ Ich werde mir jetzt gleich mal den Klappentext durchlesen und das Buch vermutlich auf meine Wunschliste setzen ;)