[rezension] the girl before

Titel: the girl before - sie war wie du. und jetzt ist sie tot

Autor: j p delaney

Verlag: penguin (random house)

Erstveröffentlichung: 24. April 2017

Seiten: 398

Format: softcover

ISBN: 978-3-328-10099-7

Preis: 13,00 [€]

 

Klappentext

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht allein bin. Manchmal glaube ich, dass dieses Haus mich beobachtet. Etwas muss hier geschehen sein. Etwas Schreckliches.

Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dann auch noch den charismatischen Besitzer und Architekten des Hauses kennen lernt. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch bald erfährt Jane, dass ihre Vormieterin im Haus verstarb – und ihr erschreckend ähnlich sah. Als sie versucht, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie. Sie vertraut den gleichen Menschen. Und sie nähert sich der gleichen Gefahr.

 

Meine Meinung

Beim Bloggerportal angefragt habe ich das Buch eigentlich aus versehen. Ich wollte etwas von einem anderen Autor. Jedoch habe ich dieses "Missgeschick" erst zu spät bemerkt und das Buch war schon versandt. Da ich es ja aber wegen des Klappentextes interessant fand und wollte, war das natürlich trotzdem ok.

Geplant war eigentlich, es im Oktober zu lesen, jedoch hatte ich total Lust auf ein Thriller und griff daher zu "the girl before". Am Anfang fand ich es gar nicht so schlecht. Es ist gut geschrieben und die Charaktere erscheinen nicht mega flach und ohne Persönlichkeit. Ein solides Buch. Als jedoch nach 150 Seiten immer noch nichts von "Thriller" zu spüren war und mir die Charaktere auch nach und nach unsympathischer und leider auch flacher erschienen, sank mein anfänglicher Optimismus, dass es sich doch trotz eher schlechterer Bewertungen im Bekanntenkreis um einen guten Thriller handelte. Auch die nächsten 150 Seiten zogen sich leider ohne auch nur ein Anzeichen von Spannung. Für mich war sehr vieles vorhersehbar und offensichtlich. Es gab, glaube ich, auf den ersten 3oo Seiten eine einzige Überraschung. Und keine Spannung. Auf ca. S. 347 bekam ich die Spannung dann aber und dachte "Ja. Endlich. Es geht los!" ... Tja. 30 Seiten später war es damit dann auch vorbei. Immerhin gab es noch eine Wendung, die ich so dann nicht vermutet hatte. Vom Ende fange ich lieber erst gar genauer an. Es ist in meinen Augen einfach nur schlecht und sinnfrei.

Der männliche Hauptcharakter hat mich recht schnell an Christian Grey erinnert. Der totale Kontrollfreak. Allerdings auch so reich, um sich seine Macken erlauben zu können und so einflussreich, dass er die Frauen reihenweise abkriegt und die Männer ihn respektieren bzw. gar nicht versuchen gegen ihn anzukommen, da es ihm eh egal ist und er es sich erlauben kann, dass ihm alles egal ist. Der andere männliche Part ist ein ... ja ... klischeehafter "Waschlappen". Ich finde es zwar nicht so gut, Menschen ein Etikett aufzudrücken aber nunja ... das ist das, was der Autor leider macht. Es sind alles solche Stereotypen:
Mann A: reich, dominant, neurotisch
Mann B: mittelstand, eifersüchtig, zu Kreuze kriechend, bedüfrtig

 

Frau A : "Weibchen", brauch Bestätigung, manipulativ, schwach, devot, abhängig

Frau B: kalt, geht auch mal über Leichen um zu bekommen, was sie will, 

 

Ich bin wirklich keine starke Feministin und natürlich dürfen Frauen auch mal devot sein, da manche es sind. Alles kein Thema. Aber ich habe einfach das Gefühl, der Autor hat sich keine wirkliche Mühe gegeben, einen Charakter zu entwickeln sondern hat einfach Klischees zu einer Figur geformt. Was ich sehr schade finde, da das Buch und die Idee an sich echt Potenzial haben. Leider hat der Autor, meiner Meinung nach, nichts daraus gemacht bzw. es sich zu einfach gemacht. Ja, fast könnte man den Eindruck haben, er hat gemacht, was von Ihm erwartet wurde. Allerdings eher weniger erfolgreich. Allerdings muss ich noch sagen, dass ich sowohl die Therapeutin als auch den Polizisten als Nebencharaktere nicht schlecht fand. Zwar auch eher stereotype aber doch auch mit einem Hauch Eigenleben und Persönlichkeit. 

Natürlich handelt es sich bei "the girl before" nicht um ein schlechtes Buch. Ich fand es nur einfach weniger gut, da mir von der Spannung viel zu viel gefehlt hat dafür aber vom "Standard" und von Klischees viel zu viel da war. 
Was ich noch interessant finde ist, schaut man sich die Bewertungen auf lovelybooks an, so sind die fast durchgehend gut bis sehr gut. Liest man jedoch die Kritiken der Zeitung, bekommt man genau den Eindruck, welchen das Buch auch bei mir hinterlassen hat. Auch ist der allgemeine Tenor bei den "realen" Personen in meinem Umfeld auch eher negativ. Es scheint fast so, als gäbe es bei diesem Buch nur eine ganz kleine Mitte und ansonsten sieht es eher wie "entweder man liebt oder hasst es" aus. 

 

Ich würde das Buch all jenen empfehlen, die gerne auch mal einen weniger "aufregenden" Thriller (ich tue mir hier echt schwer, das Buch so zu betiteln) lesen und nicht all zu viel Lesezeit haben. Denn das muss man dem Buch lassen - man ist ganz schnell durch. Zum Glück ...

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Kommentare: 1
  • #1

    sex telefony (Freitag, 17 November 2017 16:23)

    wymalowawszy