[rezension] geständnisse

Titel: Geständnisse

Autor: Kanae Minato 

Verlag: C. Bertelsmann (random house)

Erstveröffentlichung:  27. März 2017

Seiten: 270

Format: Hardcover

ISBN: 978-3-570-10290-9

Preis: 16,99 [€]

 

Klappentext

Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt.

Mit immenser Sogwirkung und einem unbestechlichen Blick auf die menschlichen Abgründe erzählt die ehemalige Lehrerin Kanae Minato eine faszinierend-verstörende Geschichte voller unerwarteter Wendungen. Ein packender Roman, dessen Stimmen den Leser noch lange begleiten.

 

Meine Meinung

Ich hatte das Buch im Sommer diesen Jahres bei einer instagrammerin zum ersten Mal gesehen. Sie selbst hatte es zwar noch nicht gelesen aber es aufgrund des Klappentextes gekauft, der mich dann auch sofort ansprach. Nachdem ich dann sah, bei welchem Verlag erschienen ist, habe ich das Buch beim Bloggerportal angefragt und freundlicherweise auch zur Verfügung gestellt bekommen. Als ich das Buch im Briefkasten hatte, war ich doch etwas erstaunt, wie dünn es ist, denn bei so einem komplexen Thema hatte ich mit mehr Seiten gerechnet. Aber jeder, der sich schon mal durch langatmige und unnötige Szenen quälen musste weiß, wie schwierig und auch gut es ist, wenn ein Autor alles wichtige in "kurz" erzählen kann. 

Eigentlich hatte ich nicht vor, das Buch noch diesen Monat zu lesen aber es hatte mich immer wieder angezogen. Das minimalistische Cover mit dem knallroten Apfel auf grau silbernem Grund - sehr symbolträchtig. Adam und Eva, der Sündenfall, Blut und Metall sind nur die ersten Dinge, die ich damit assozierte. Ich nahm mir das Buch dann also doch früher vor als gedacht und bin froh drum. Denn so ein Buch MUSS einfach gelesen werden.
Mit Ende des ersten Kapitels geschah etwas mit mir, was beim Lesen noch nie der Fall war. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter und ich hatte eine Gänsehaut am ganzen Körper! WAHNSINN! ... Ja, so etwas kann Literatur. Gute Literatur! Ich war so perplex und gefangen, dass ich einfach weiterlesen musste. 

Kanae Minato lässt den Leser zum Ende jeden Kapitels mit offenem Mund zurück und voller Fassungslosigkeit und Unglauben. Sie schafft es sehr feinfühlig und auch nüchtern den Menschen zu überraschen und zu schocken. Immer, wenn man dachte, jetzt kann es nicht mehr schlimmer werden, setzt sie noch eine Schippe drauf. 

Ich möchte gar nicht viel mehr schreiben, da ich finde, alles was man sagt, greift dem Leseerlebnis vorweg. Man muss dieses Buch einfach selbst lesen. Ein Buch über Schuld und Rache. Über Gut und Böse, Richtig und Falsch.
Mir ist es wirklich noch nie passiert, dass ich über ein Buch, über das ich so viel schwärmen will und könnte nur so wenig schreiben will, aus Angst, die Spannung, diese extrem gute und subtile Spannung rauszunehmen.
Ich kann es Euch wirklich nur ans Herz legen. Wenn Ihr gerne geschockt werdet, in die menschlichen Abgründe Einblick erhaltet oder selbst auch über Moral und die Frage "Wie weit darf Rache gehen? Was ist richtig und was ist falsch?" nachdenken wollt, dann nehmt Euch Zeit und Ruhe und lest dieses Buch. Ich bin mir sehr sehr sicher, dass Ihr es nicht bereuen werdet!

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