[rezension] die melodie meines lebens

Titel: Die Melodie meines Lebens

Autor: Antoine Laurain

Verlag: Atlantik Verlag (Hoffmann&Campe)

Erstveröffentlichung: 12. September 2017

Seiten: 256

Format: Hardcover mit Schutzumschlag 

ISBN: 978-3-455-60052-0

Preis: 20,00€ [D]

 

Klappentext

Ein Brief, der mit 33 Jahren Verspätung sein Ziel erreicht, stellt Alains ruhiges Leben auf den Kopf. Er ist Arzt und hat die fünfzig überschritten, seine Frau betrügt ihn, die Kinder sind längst aus dem Haus – trotzdem ist er eigentlich ganz zufrieden. Doch eines Morgens liegt in der Post ein Plattenvertrag für Alains Band The Hologrammes – von 1983. Alain wird zurückgeworfen in eine Zeit, als er und seine Band um ein Haar berühmt geworden wären, als noch alles möglich schien. Er macht sich auf die Suche nach den anderen Bandmitgliedern – und findet einen erfolgreichen, aber verbitterten Künstler, dessen Freundin Alain ein vieldeutiges Lächeln schenkt, einen Präsidentschaftskandidaten und einen populistischen Politiker. Nur die Sängerin, die schöne Bérangère, in die Alain heimlich verliebt war, scheint zunächst verschwunden … Humorvoll und mit feinem Gespür für Nostalgie erzählt Antoine Laurain von vergessenen Lieben, verlorenen Freundschaften und verpassten Chancen – die plötzlich neues Glück versprechen.

 

 

Meine Meinung

Ich sah auf lovelybooks, dass es eine Leserunde zum neuen Roman von Antoine Laurain gibt und da ich "Der Hut des Präsidenten" schon toll fand und auch die Klappentexte der anderen Bücher, habe ich meine Bewerbung in den Lostopf gewonnen und hatte das Glück, mitlesen zu dürfen. Das erste Mangko und dass muss ich auch leider kurz erwähnen, war der Zustand des Buches, als es ankam. Der Schutzumschlag war an den Enden rundherum schon "abgenutzt", hatte vorne eine Macke und war auch unten leicht eingerissen. Natürlich kommt es bei einem Buch immer auf das Innere an. Jedoch erwartet man ja auch bei einem neuen Buch immer auch einen gewissen tadellosen Zustand. Da meine Ausgabe nicht die einzige mit "Schäden" war, nehme ich an, dass evtl irgendjemand beim Verlag etwas unaufmerksam war. Aber natürlich spielt der Zustand des Buches für die Rezension und Bewertung keine Rolle. Das wäre ja auch unsinnig. Kommen wir also nun zur Rezension und meiner Meinung zum Inhalt.

Uff ... wo soll ich anfangen. Ich war leider doch sehr enttäuscht von "Die Melodie meines Lebens". Es war so gar nicht der französische Roman, den ich erwartet hatte. Es war komisch, skurill und verwirrend. Von Anfang an schon. Zu Beginn dachte ich noch, dass es ein "ganz ok" Buch mit 3 Sternen wird. Nicht besonderes aber auch nicht schlecht. Allerdings wurde es nach dem 3ten Leseabschnitt, also auf den letzten 9o Seiten, immer komischer. Ich hatte vorher schon einige Kritikpunkte die ich jedoch versuchte zu ignorieren. Größtenteils gelang es mir auch. Aber der Autor konstruierte hier einfach eine so komische Handlung, die herzlich wenig mit dem Klappentext zu tun hat. Die Kassette um die es gehen soll, ist reine Nebensache und dient eigentlich nur als Anlass, um über die ehemaligen Bandmitglieder zu reden. Hiervon stehen erst 3 ganz stark im Fokus und am Ende nur noch 2. Mir hat im Buch einfach ein roter Faden gefehlt. Es wird mal hiervon erzählt. Mal von der Person und mal von jener. Aber nicht wirklich von der Geschichte der Band, wie es der Klappentext vermuten lässt. Aber zurück zu den letzten 9o Seiten. Also was da passiert hat mich wirklich ... entsetzt. Fand ich die Handlung vorher schon etwas merkwürdig, von zu vielen Zufällen durchsetzt und konstruiert, verstärkte sich dieser Eindruck nun. Ich weiß nicht, ob der Autor es sich zum Ziel gemacht hat, möglichst viel auf möglichst wenig Seiten zu erzählen oder ob er selbst nicht ganz so recht wusste, was er nun eigentlich hauptsächlich erzählen will. Aber genau so kam es für mich rüber. Bei den Charakteren war zwar eine Tiefe zu erkennen und auch angedeutet und doch wirkten sie irgendwie flach. 

Bei einem der Charaktere handelt es sich um einen rechtsextremen "Politiker", von dem wir eine Rede "hören" und das war meiner Meinung nach viel zu viel. So etwas gehört nicht in ein Buch. Natürlich darf und soll jeder seine Meinung äußern und es ist auch wichtig, auf diese Problematik aufmerksam zu machen. Aber eine ganze, komplette und volksverhetzende Rede die auch noch über 4 oder mehr Seiten geht abzudrucken finde ich persönlich nicht gut. 

Ich hatte mir von dem Buch wirklich viel erwartet und wurde leider echt enttäuscht. Bis auf den Schreibstil und die Grundidee hat mir leider nicht wirklich etwas an dem Buch gefallen. Daher weiß ich auch nicht wirklich, wem ich das Buch empfehlen sollte. Vielleicht Leuten, die es gern komisch und skurril mögen und keine dicken Bücher mögen und auch kein Problem mit sehr sehr vielen Namen haben?! Ich hoffe sehr, der Autor findet mit seinem nächsten Buch in seine alte Form zurück. 

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